Kiez-Box für Lebensmittelspenden in der Markthalle Neun in Kreuzberg

Drei Personen stehen vor der sog. Kiezbox, einem großen Kühlschrank für Lebensmittelrettung

Eine wichtige Maßnahme des Runden Tisches gegen Lebensmittelverschwendung ist das Aufstellen von Kiez-Boxen zum Verteilen von Lebensmittelspenden. Die erste Kiez-Box wurde Anfang Juni 2025 in der Markthalle Neun in Berlin-Kreuzberg angemeldet und eröffnet. Betrieben wird der Kühlschrank und das dazugehörige Spenden-Regal von der gemeinnützigen Kochschule Neun.

Bild der sog. Kiezbox, einem großen Kühlschrank integriet in einem Regal als Lebensmittelrettungsstation

Kiez-Box

Über das Konzept der Kiez-Boxen

Die Kiez-Boxen sind ein sichtbares Symbol der Kampagne für mehr Lebensmittelwertschätzung, mit dem der Senat und die Partner des Runden Tisches mehr Potenziale zur Lebensmittelrettung in der Hauptstadt heben wollen.

Das Projekt funktioniert folgendermaßen:
Die Foodsharing-Bewegung rettet Lebensmittel und verteilt sie über die Kiez-Box weiter. Die gespendeten Lebensmittel stammen ausschließlich von für die Rettung geschulten Foodsaverinnen und Foodsavern. Sie holen Überschüsse bei Betrieben wie Supermärkten und Bäckereien ab, prüfen die Qualität und Sicherheit der Lebensmittel und legen sie anschließend in die Kiez-Box.

Lebensmittelsicherheit

Private Lebensmittelspenden sind aus Gründen der Lebensmittelsicherheit nicht erlaubt. Während der Geschäftszeiten der Kiez-Box (10 bis 17 Uhr) sind aber alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen, gerettete Lebensmittel aus dem Kühlschrank zu entnehmen.

Bei der Aufstellung und der Umsetzung der Maßnahme wird der Senat von der Verbraucherzentrale Berlin unterstützt. Die Verbraucherzentrale Berlin hat in der Vergangenheit bereits im Rahmen des Projekts „Berlin is(s)t klimafreundlich“ Erfahrungen mit der Aufstellung von solchen Verteiler-Kühlschränken beispielsweise in Stadtteilzentren gesammelt. Diese Erfahrungen, die seinerzeit auch in einen Leitfaden für den Betrieb eingegangen waren, werden nun auch für den Betrieb der Kiez-Box genutzt. Falls Sie Interesse an der Aufstellung einer solchen Kiez-Box haben, können Sie sich sehr gerne bei der Verbraucherzentrale Berlin melden.

Senatorin Dr. Felor Badenberg gibt ein Interview, im Hintergrund: die Kiezbox

Senatorin Dr. Badenberg beim Interview über die Kiez-Box

Eröffnung der Kiez-Box in der Markthalle Neun

Zur Eröffnung der Kiez-Box in der Markthalle Neun erklärte Berlins Senatorin für Verbraucherschutz, Dr. Felor Badenberg:

„Ich freue mich sehr, dass mit der Kiez-Box eine weitere Maßnahme des Runden Tisches gegen Lebensmittelverschwendung in Berlin umgesetzt wird. Damit wird die Partnerschaft, die wir beim von mir initiierten Runden Tisch aufbauen wollen, weiter mit Leben gefüllt. Wir beschreiten einen äußerst pragmatischen Weg, bei dem wir gemeinsam mit dem Handel, den Tafeln und der Foodsharing-Bewegung zusammenarbeiten. Die Eindämmung der Lebensmittelverschwendung liegt mir persönlich am Herzen. Danken möchte ich an dieser Stelle neben unseren Partnern auch der Verbraucherzentrale Berlin, die uns bei der Aufstellung der Kiez-Boxen mit ihrer Expertise unterstützt.“

Markus Kamrad, Vorstand der Verbraucherzentrale Berlin, sagte:

„Wir haben mit der Aufstellung von Verteiler-Kühlschränken für Lebensmittelspenden beispielsweise in Stadtteilzentren sehr gute Erfahrungen gemacht. Wenn einwandfreie Lebensmittel noch verzehrt werden, ist das zusätzlich auch ein Beitrag zum Klimaschutz. Denn der Ernährungsbereich hat einen relevanten Anteil an den klimaschädlichen Emissionen. Wir begrüßen, dass die Lehren aus unserem Modellprojekt nun in die Aufstellung der Kiez-Boxen einfließen. Interessierte Initiativen, Organisationen und Unternehmen können sich sehr gerne an die Verbraucherzentrale Berlin wenden, wenn sie eine Kiez-Box in ihren Räumlichkeiten aufstellen möchten.“

Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz