Unter dem Motto „Denkmalpflege. MehrWert für Berlin“ findet am 13. und 14. September in Berlin der Tag des offenen Denkmals statt. Mehr als 350 Denkmale und über 900 Einzelveranstaltungen in allen Bezirken stehen auf dem Programm. Ausstellungen, Führungen, Radtouren, interaktive Formate, Gespräche, Performances, Kunst und Musik und natürlich viele große und kleine Denkmale machen das Berliner Denkmalwochenende wieder zu einem Fest für alle Sinne und Interessen.
Das laufend ergänzte und aktualisierte Programm: www.berlin.de/denkmaltag
Für persönliche Beratung steht eine Hotline zur Verfügung:
Tel. 030 – 44 73 75 06
Freitag bis Sonntag von 10 bis 13 Uhr
Eine starke Gemeinschaft für Berlins Denkmale – Die Veranstaltenden
Der Tag des offenen Denkmals ist das größte gemeinschaftlich organisierte Kulturprojekt Berlins – von Berlinerinnen und Berlinern für Berlinerinnen und Berliner. Öffentliche Einrichtungen, Vereine und Initiativen, Kirchengemeinden und Stiftungen, Firmen und Wohnungsbaugesellschaften sowie viele private Denkmaleigentümerinnen und Denkmalfreunde zeigen gemeinsam und kostenfrei, wo für sie der MehrWert ihres Denkmals liegt und schaffen dabei selbst einen großen Wert.
„Nur ihr kontinuierliches Engagement und ihr unermüdlicher Einsatz machen es möglich, dass wir die reiche Geschichte und Kultur unserer Stadt an diesem Wochenende in besonderem Maße erleben können“, sagt Landeskonservator Dr. Christoph Rauhut.
Neue Orte entdecken
Dank dieses Engagements wächst das Programm zum Tag des offenen Denkmals von Jahr zu Jahr. Auch 2025 gibt es wieder neue Denkmale zu entdecken, von denen hier nur eine Auswahl vorgestellt wird.
Das Schoeler Schlösschen ist das älteste Gebäude in Wilmersdorf. Nach einer langen Restaurierungsphase ist das barocke Landhaus nun wieder zugänglich und kann am gesamten Wochenende besichtigt werden. Neu unter Denkmalschutz und einmalig in diesem Jahr zum Tag des offenen Denkmals zu besichtigen ist der Stettiner Tunnel. Der Personentunnel führte einst unter dem Stettiner Bahnhof hindurch und ist ein bedeutendes Denkmal der Stadt-, Verkehrs- und Zeitgeschichte – ein Bauwerk, das Berliner Eisenbahngeschichte, städtebauliche Entwicklung und die Erinnerung an die Teilung der Stadt auf einzigartige Weise verbindet. Für eine Besichtigung ist ein kostenfreies Zeitfenster-Ticket erforderlich. Das Pförtnerhaus der ehemaligen Städtischen Gasanstalt – Ernst-Thälmann-Park wurde denkmalgerecht hergerichtet. Nach einer partizipativen Planung erfolgte der Umbau durch Firmen und im Selbstbau. Gemäß der Frage „Wie wenig ist
genug?” steht dieses kleine, aber feine Projekt für die Schaffung nachhaltiger Orte für die Nachbarschaft mit minimalem Budget, Muskelkraft und Teilhabe. Es ist am Sonntag geöffnet. Das Seglerhaus am Wannsee wurde von 1909 bis 1910 nach den Plänen von Otto Berlich erbaut. Es war ein gesellschaftlicher Treffpunkt in der Kolonie Alsen und ist bis heute der Heimathafen vieler erfolgreicher Regattasegler. Es ist am Sonntag geöffnet. Neben Hausführungen kann die Miniaturfregatte Royal Louise, ein Nachbau der Yacht der Hohenzollern, besichtigt werden. Auf dem Campus Buch ist das ehemalige Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung vertreten. Es wurde von 1928 bis 1930 nach Entwürfen von Carl Sattler erbaut und ist ein bedeutendes Zeugnis für die Geschichte der Hirnforschung, der Genetik und der Psychiatrie. Während der Zeit des Nationalsozialismus war das Bucher Institut jedoch durch die Verstrickung in die nationalsozialistische
Euthanasiepolitik auch ein Ort des Verbrechens. Das heutige Oskar-und-Cécile-Vogt-Haus ist am Sonntag geöffnet. Dort ist außerdem eine Ausstellung mit wissenschaftlichen Geräten aus einem Jahrhundert biomedizinischer Forschung zu sehen.
Das Umspannwerk Wilhelmsruh zeigt die spannende Entwicklung und Nachnutzung eines Industriedenkmals. In den Jahren 1925-27 nach Plänen des Architekten Hans Heinrich Müller im Auftrag der Berliner Städtischen Elektrizitätswerke errichtet, erfolgte 2004-2008 der Umbau zu einem Bürogebäude. Heute wird der Standort von dem Inge-Deutschkron-Gymnasium als Schulgebäude genutzt und ist am Sonntag zu besichtigen.
Führungen, Spaziergänge und Rad- und Bustouren
Der Tag des offenen Denkmals zeichnet sich nicht nur durch die zahlreichen geöffneten Denkmale aus. Mit über 320 verschiedenen Führungsangeboten, darunter Ausstellungs- und Gebäudeführungen, Orgelführungen, Turmbesteigungen sowie Stadtspaziergänge zu bestimmten Themen, Orten oder Epochen, werden ganz besondere Einblicke in die Berliner Denkmallandschaft geboten. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Viele Führungen werden am Wochenende mehrfach wiederholt. Aufgrund der großen Nachfrage bitten die Veranstaltenden allerdings oft um rechtzeitige Anmeldung. Alle Details können der jeweiligen Programmankündigung entnommen werden.
Noch mehr entdecken lässt sich auf verschiedenen Themen-Radtouren oder bei zwei mehrstündigen Bustouren. Ein besonderes Highlight für Liebhaber alter Verkehrsmittel sind die Traditionsfahrten mit historischen Bussen der BVG auf den Linien 118, 218 und 316. Sie bringen die Besucherinnen und Besucher im Berliner Südwesten zu verschiedenen Veranstaltungsorten.
Ein besonderes Highlight 2025: 49h ICC
Zum Tag des offenen Denkmals präsentiert sich das ehemalige Internationale Congress Centrum (ICC) Berlin unter dem Motto „49h ICC“ erneut als offenes Haus und bietet die seltene Chance, die Säle, Foyers und Design-Details der sonst verschlossenen Architektur-Ikone im Originalzustand zu besichtigen. Erstmals werden bislang unzugängliche Räume geöffnet – darunter Saal 2, der zweitgrößte Veranstaltungssaal des Hauses. Begleitet wird die Öffnung von einem abwechslungsreichen Programm mit Ausstellungen, Führungen und Workshops.
Einen besonderen Mehrwert stellt die technische Instandsetzung der berühmten Lichtplastik von Frank Oehring im Herzen des ICC dar, die im Rahmen des Projekts „49h ICC“ und mit finanzieller Unterstützung der Wüstenrot Stiftung umgesetzt werden konnte.
Die Öffnung des ICC ist ein Projekt von visitBerlin, ermöglicht durch die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, organisiert in Zusammenarbeit mit dem Landesdenkmalamt Berlin und der Messe Berlin.
Wenige Restkarten stehen noch über die Website von visitBerlin zur Verfügung:
Kinder- und Familienprogramm
Auch für Kinder und Familien hat der Tag des offenen Denkmals etwas zu bieten. Es gibt Familienführungen beispielsweise an der Gedenkstätte Berliner Mauer oder in der Philharmonie, ein Märchentheater am Jagdschloss Grunewald, Bastelstationen wie im Industriesalon Schöneweide, eine GPS-Entdeckertour am alten Wasserwerk Teufelssee oder einen Familientag im Peter Edel in Weißensee.
Offizielles Besuchsprogramm
Der Regierende Bürgermeister von Berlin Kai Wegner wird am Sonntagnachmittag den historischen Mosaikbrunnen auf dem Gelände des ehemaligen Staatsratsgebäudes (heute ESMT Berlin) anlässlich des Tags des offenen Denkmals einweihen. Der Brunnen, 1965 von der Künstlerin Ortraud Lerch geschaffen, wurde aufwendig saniert und erinnert an Werke von Kandinsky und Matisse.
Christian Gaebler, Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen wird am Samstag das Verbandshaus der Deutschen Buchdrucker in Kreuzberg besichtigen und am Sonntag an einer Führung durch das Bahnbetriebswerk Schöneweide teilnehmen sowie dort die gläsernen Werkstätten der Berliner Jugendbauhütte besuchen.
Senatsbaudirektorin Prof. Petra Kahlfeldt führt persönlich durch das Dienstgebäude der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen in der Württembergischen Straße in Wilmersdorf und besucht am Sonntag das Kulturfest am Gutshaus Neukladow sowie die Brunneneröffnung im ehemaligen Staatsratsgebäude.
Kontakt im Landesdenkmalamt Berlin:
Nicole Hildebrandt, Tel. (030) 90259-3670, nicole.hildebrandt@lda.berlin.de