Berlin goes India: Wirtschaftssenatorin Giffey führt Berliner Wirtschaftsdelegation nach Bengaluru und Delhi

Pressemitteilung vom 07.07.2025

Vom 7. bis 11. Juli 2025 reist die Berliner Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Franziska Giffey, gemeinsam mit einer 25-köpfigen Wirtschaftsdelegation nach Indien. Die Reise führt in die IT-Metropole Bengaluru und die indische Hauptstadtregion Delhi, zwei der wirtschaftlich bedeutendsten Zentren des Landes. Ziel der Delegationsreise ist es, die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Berlin und Indien auszubauen, Berliner Unternehmen beim Markteintritt zu unterstützen und um Investitionen und Fachkräfte für Berlin zu werben. Auf dem Programm stehen hochrangige politische Gespräche mit Ministerien, Treffen mit indischen IT-Unternehmen, Branchenverbänden und Innovationszentren, sowie Veranstaltungen zur Werbung von Talenten an führenden indischen Universitäten. In Bengaluru wird Giffey eine Vereinbarung über die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit dem Bundesstaat Karnataka unterzeichnen und vorbereitende Gespräche zur Etablierung eines Berliner Büros in Indien als Auslandsrepräsentanz, ähnlich wie in New York und Peking, führen.

Begleitet wird Wirtschaftssenatorin Giffey unter anderem von Stefan Franzke, CEO von Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie, Jeanine Koch, CEO von medianet berlinbrandenburg e.V., und Birol Becer, Präsidiumsmitglied der Industrie- und Handelskammer Berlin. Zur Delegation gehören zudem Unternehmen und Startups aus den Bereichen Digitalisierung, Energie, Mobilität und GreenTech, die neue Märkte erschließen und Kooperationspartner in Indien gewinnen möchten.

„Gerade angesichts der großen Umbrüche in der Weltwirtschaft müssen wir Berlins Wirtschaftsbeziehungen breiter aufstellen. Indien ist ein zentraler Baustein in unserem Internationalisierungskonzept für die Berliner Wirtschaft. Die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt bietet großes Potenzial zur Zusammenarbeit. Das wollen wir für unsere Unternehmen besser nutzen und auch indische Investitionen nach Berlin holen. In den vergangenen fünf Jahren konnten sich mit Hilfe von Berlin Partner neun indische Unternehmen in Berlin ansiedeln und wir wollen, dass es noch mehr werden. Wir können dabei auf Beziehungen aufbauen, die wir in den vergangenen drei Jahren gezielt intensiviert haben. Die Vernetzung zwischen unseren Innovationszentren und Start-up-Ökosystemen ist mir besonders wichtig auf dieser Reise, denn wir brauchen starke Partnerschaften auf unserem Weg zum Innovationsstandort Nummer eins in Europa. Internationalisierung und Innovationsförderung sind die Leitlinien unserer Arbeit in der Wirtschaftsverwaltung, um mehr Wirtschaftswachstum für unsere Stadt zu erreichen,“ erklärt Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey vor der Reise.

Die Delegationsreise ist Teil des Internationalisierungskonzepts für die Berliner Wirtschaft, das Wirtschaftssenatorin Giffey Anfang Juli 2025 im Berliner Senat vorgestellt hat. Angesichts der steigenden Unsicherheiten im internationalen Handel und der Umbrüche auf dem Weltmärkten soll die Diversifizierung der Außenwirtschaftsbeziehungen Berlins vorangetrieben werden. Indien ist eine der neuen Berliner Fokusregionen, zu denen auch Länder in Lateinamerika, der MENA-Region (Middle East and North Africa) und Subsahara-Afrika gehören.

Der Besuch startet am Dienstag, 8. Juli, in Bengaluru, der Hauptstadt des Bundesstaates Karnataka und mit rund 13,2 Mio. Einwohnern (2022) der viertgrößten Stadt Indiens. Sie ist ein führendes Zentrum für IT, Biotechnologie, Luft- und Raumfahrt, Elektronik und Elektromobilität und ein bedeutender Innovationsstandort.

Auf dem Programm stehen u. a.:
  • Gespräche mit dem Ministerium für IT und Biotechnologie und Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding mit dem Bundesstaat Karnataka
  • Besuch bei Infosys, einem der größten IT-Konzerne Indiens
  • Berlin Pitch – Talent Day am R.V. College of Engineering
  • „Berlin goes India – Pitch & Networking Event“ zur Vernetzung mit Investoren und Start-up-Ökosystemen, in Kooperation mit dem Indian Institute of Management Bangalore (IIMB) und AsiaBerlin e.V.
  • Gespräche mit NASSCOM, dem indischen Verband für die Technologiebranche
  • Besuch des ARTgarage Incubatory – einer hochmodernen Fertigungs- und Testanlage für Robotik, KI und autonome Systeme
  • Treffen im Goethe-Institut Bengaluru mit indischen Deutsch-Lernenden

Am 10. Juli reist die Delegation weiter in die indische Hauptstadt Neu Delhi, die zugleich als Metropolregion Delhi das National Capital Territory bildet. Die Megametropole zählt rund 31 Mio. Einwohner (2023). Die Region gehört mit Mumbai und Bengaluru zu den drei wirtschaftlichen Hauptzentren Indiens.

Dort umfasst das Programm u.a.:
  • Gespräch mit der Deutschen Botschaft
  • Vernetzungveranstaltung bei Maruti Suzuki Innovation mit Berliner und indischen Startups
  • Gespräche im Ministry of Electronics and IT
  • Gespräche im Department for Promotion of Industries and Internal Trade, Ministry of Commerce and Industry
  • Besuch beim Indian Institute of Technology Delhi (IITD)
  • Besuch des Verbindungsbüros der Freien Universität Berlin in Neu Delhi, Gespräch mit Berlin Alumni und DAAD Außenstelle New Delhi
  • Gespräche mit hochrangigen Vertretern der Regierung von Delhi
  • * High Level Networking Dinner mit Vertretern aus Wirtschaft und Politik

Indien: Wirtschaftliche Bedeutung und Potenzial für Berlin

Indien ist mit über 1,4 Milliarden Einwohnern das bevölkerungsreichste Land der Welt und verfügt über ein Bruttoinlandsprodukt von rund 3,9 Billionen USD (Platz 5 weltweit). Der wirtschaftliche Aufstieg des Landes wird vor allem durch die IT-Branche, Dienstleistungen und eine dynamische Start-up-Szene getragen. Für Berlin ist Indien ein zunehmend wichtiger Partner. Das Exportvolumen stieg im Jahr 2024 auf rund 140 Millionen Euro, Berliner Unternehmen führten vor allem elektrische Ausrüstungen, Maschinen und Datenverarbeitungstechnik aus. Die Importe aus Indien – vor allem Kleidung, Lederwaren und Elektronik – betrugen im Jahr 2024 rund 273 Millionen Euro.

Laut Statistischem Landesamt Berlin-Brandenburg mit Stand 2024 leben insgesamt 41.500 indische Staatsangehörige in Berlin. Unter den ausländischen Staatsbürgerschaften belegt Indien damit inzwischen Platz fünf in Berlin. Die meisten Inderinnen und Inder arbeiten in Berlins IT-Sektor, sowie im Banken- und Finanzwesen, wie Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zeigen – oder studieren an den Berliner Hochschulen, im Jahr 2023 zählte die Statistik 3.350 indische Studierende in Berlin und 49.000 in Deutschland insgesamt.

Langjährige Beziehungen mit Karnataka und Bengaluru

Die Beziehungen zwischen Berlin und dem Bundesstaat Karnataka werden bereits seit mehreren Jahren aktiv von der Wirtschaftsverwaltung ausgebaut. Bereits 2022 wurde eine gemeinsame Absichtserklärung (Joint Declaration of Intent) unterzeichnet, die den Grundstein für weitere wirtschaftliche Kooperationen legte. Delegationsbesuche, etwa im Rahmen der Initiative AsiaBerlin, haben zu einer kontinuierlichen Vertiefung der Kontakte geführt. Bengaluru ist dabei ein besonders attraktiver Partner: Als Heimat von über 25.000 IT-Unternehmen, führenden Innovationsclustern und internationalen Konzernen wie SAP, Continental und Mercedes-Benz ist die Stadt ein zentraler Standort für Technologietransfer und Talentgewinnung.

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