Aktuelle Sprache: Deutsch

Neuer Suizidpräventionsraum in der Justizvollzugsanstalt Moabit

  • Neuer Suizidpräventionsraum in der Berliner JVA Moabit (2)

    Blick in den neu eröffneten Suizidpräventionsraum in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Moabit. In der Zelle lässt sich das Licht dimmen und die Farbstimmung des Lichts verändern.

  • Neuer Suizidpräventionsraum in der Berliner JVA Moabit (1)

    Felor Badenberg (CDU), Senatorin für Justiz und Verbraucherschutz von Berlin, gibt bei der Besichtigung des neuen Suizidpräventionsraums in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Moabit ein Fernsehinterview.

Die Justiz will die Gefahr von Suiziden in Berliner Gefängnissen verringern. Ein Baustein dabei ist ein spezieller Raum, der Gefangenen in akuten suizidalen Krisen eine sichere und zugleich würdige Umgebung bieten soll, wie die Senatsjustizverwaltung mitteilte.

Den ersten Raum dieser Art stellte Justizsenatorin Felor Badenberg (CDU) heute vor. Er befindet sich in der Haftanstalt Moabit.

Intensivere Betreuung und umfassendere Unterstützung

Der sogenannte Suizidpräventionsraum soll betroffenen Insassen eine intensivere Betreuung sowie umfassendere Unterstützung ermöglichen. Trotz einer speziellen Ausstattung mit risikoarmem Mobiliar soll das Zimmer eine freundliche Atmosphäre ausstrahlen. Bislang werden suizidgefährdete Gefangene in der Regel in karge und kameraüberwachte Hafträume gebracht.

Nächster Raum für Suizidprävention im Gefängnis Tegel geplant

Die Kosten für den speziellen Raum in der JVA Moabit lagen laut Justizverwaltung bei 340.000 Euro. Nach Angaben einer Sprecherin sollen weitere Suizidpräventionsräume in allen Haftanstalten des geschlossenen Vollzugs eingerichtet werden. Entsprechende Konzepte lägen bereits vor. Der nächste Raum dieser Art wird nach derzeitigem Stand im Gefängnis Tegel eingerichtet, wie eine Sprecherin mitteilte. Die Planungen dafür liefen. 

Weitere Maßnahmen zur Suizidprävention

Neben den besonderen Räumlichkeiten gibt es laut Justizverwaltung weitere Maßnahmen, um die Gefahr von Suiziden zu verringern. Dazu zählt unter anderem eine regelmäßige Risiko-Beurteilung sowie eine Sensibilisierung und Fortbildung der Vollzugsbediensteten. Nach Angaben von Experten ist die Suizidrate unter Gefangenen im Vergleich zur Allgemeinheit deutlich erhöht. In den Berliner Gefängnissen sitzen derzeit 3.524 Menschen (Stichtag: 26. November) ein. In diesem Jahr brachten sich nach Justizangaben bislang fünf Insassen um, im Gesamtjahr 2024 waren es ebenfalls fünf. Im Jahr der Corona-Pandemie mit entsprechenden Beschränkungen im Vollzug gab es neun Suizide, fünf Jahre zuvor waren es nach den Angaben zwei.

Winterleben im Museumsdorf Düppel am 7. Dezember

Warmes Fell und Feuerschein: Zum letzten Mal in diesem Jahr öffnet das Freilichtmuseum für kleine und große Besucher:innen seine Tore. In historischen Häusern wird gekocht, geschnitzt, gespindelt und erzählt. Für das leibliche Wohl ist selbstverständlich gesorgt. 

Autor:in: dpa
Veröffentlichung: 27. November 2025
Letzte Aktualisierung: 27. November 2025

Weitere Meldungen