Aus Nettelbeckplatz wird Martha-Ndumbe-Platz

Pressemitteilung Nr. 250 vom 14.10.2025

Der stellvertretende Bezirksbürgermeister von Mitte, Carsten Spallek, informiert:

Die Umbenennung des Nettelbeckplatzes in Berlin-Wedding ist bestandskräftig und trat am 12. Oktober 2025 formal in Kraft. Der feierliche Akt der Umbenennung findet am 18. Oktober 2025, 14:00 – 15:30 Uhr, vor Ort statt.

Der bisherige Namensgeber Joachim Nettelbeck (1738–1824) war Obersteuermann auf Versklavungsschiffen, Koloniallobbyist und später ein Symbolfigur des deutschen Nationalismus. Da er als Wegbereiter und Verfechter von Kolonialismus, Sklaverei und rassistisch-imperialistischen Ideologien gilt, erfüllt der Name die Kriterien für eine Umbenennung nach den Ausführungsvorschriften zum Berliner Straßengesetz.

Die BVV Mitte entschied am 23. Januar 2025, den Platz nach Martha Ndumbe (1902–1945) zu benennen. Sie wurde in Berlin geboren, erlebte Ausgrenzung und Diskriminierung, wurde 1944 ins KZ Ravensbrück deportiert und starb dort 1945. Mit der Benennung wird an die Opfer rassistischer Gewalt erinnert und eine bislang marginalisierte Biografie sichtbar gemacht.

Die Namensfindung war ein bislang einzigartiger Prozess: Über 500 Vorschläge aus der Bevölkerung wurden gesammelt, eine Kommission aus Anwohnerinnen und Anwohnern, Initiativen und Institutionen wählte drei Favoriten aus, über die die BVV schließlich entschied.

Die Feier am 18. Oktober 2025 wird von einem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis ausgerichtet. Neben Redebeiträgen und Musik ist ein gemeinsamer Festakt geplant, der an das Vermächtnis von Martha Ndumbe erinnert.

Wann: Sonnabend, 18. Oktober 2025, 14:00 – 15:30 Uhr
Wo: Ehemals Nettelbeckplatz, künftig Martha-Ndumbe-Platz, Berlin-Wedding

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Medienkontakt:
Bezirksamt Mitte, Pressestelle, E-Mail: presse@ba-mitte.berlin.de