Zehntausende feiern 1. Mai in Berlin friedlich

  • Demonstrationen zum 1. Mai - Berlin (2)

    Teilnehmer der satirischen Demonstration «Grunewald Space Agency» stehen auf dem Johannaplatz.

  • Demonstrationen zum 1. Mai - Berlin (5)

    Musiker mit einer abgewandelten Berlin Flagge singen auf einer Bühne im Görlitzer Park.

  • Demonstrationen zum 1. Mai - Berlin (4)

    Menschen sitzen im Görlitzer Park.

  • Demonstrationen zum 1. Mai - Berlin (6)

    Ein Mann trägt ein Shirt mit einem Anarchie-Zeichen auf der «Gegen Krieg und Zäune» Demonstration.

  • Demonstrationen zum 1. Mai - Berlin (3)

    Teilnehmer der Satirischen Demonstration «Grunewald Space Agency» stehen auf dem Johannaplatz und performen mit Tanz ein Lied.

  • Demonstrationen zum 1. Mai - Berlin (7)

    Menschen tanzen auf der «Gegen Krieg und Zäune» Demonstration.

  • Demonstrationen zum 1. Mai - Berlin (1)

    Auf einer Spiegelbrille sieht man, wie sich Teilnehmer einer Demonstration zum 1. Mai auf der Karl-Marx-Alle versammeln.

  • Demonstrationen zum 1. Mai in Berlin

    Im Grunewald kam auch eine «Rakete» zum Einsatz.

  • Demonstrationen zum 1. Mai - Berlin

    Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner ist am 1. Mai unterwegs, um den Einsatzkräften den Rücken zu stärken.

  • Demonstrationen zum 1. Mai - Berlin

    In vielen Parks war es am 1. Mai proppenvoll.

  • Demonstrationen zum 1. Mai in Berlin

    Der Protest gegen Milliardäre im Grunewald war fantasievoll.

Zum 1. Mai sind in Berlin Zehntausende Menschen bei mehreren Dutzend Demonstrationen friedlich auf die Straße gegangen.

An einer Demonstration des Deutschen Gewerkschaftsbunds zum Tag der Arbeit mit anschließender Kundgebung am Roten Rathaus beteiligten sich nach Angaben der Veranstalter 11.000 Menschen. Sie forderten höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen, den Erhalt von Arbeitsplätzen und mehr soziale Sicherheit.

Störungsfeie Satire-Demo in Grunewald

Unter dem Motto «Milei, Musk und Merz zum Mars» demonstrierten im Stadtteil Grunewald zahlreiche Menschen für mehr soziale Gerechtigkeit und eine Umverteilung von oben nach unten. Die Polizei sprach von 1.700 Teilnehmern, die Veranstalter von mehreren Tausend. Nach Angaben beider Seiten verlief die bunte Aktion zum Mai-Feiertag störungsfrei. Die sogenannte Satire-Demo zieht seit einigen Jahren am 1. Mai durch den Stadtteil Grunewald, wo sehr viele gut situierte Berlinerinnen und Berliner leben. In diesem Jahr hatten sich etliche Teilnehmer fantasievoll als Astronauten oder Außerirdische verkleidet. 

Wegner und Spranger ziehen positive Zwischenbilanz

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und Innensenatorin Iris Spranger (SPD) zogen bei einem Besuch der Urban-Feuerwache in Kreuzberg am Nachmittag eine positive Zwischenbilanz zum 1. Mai. «Die Stimmung in der Stadt ist gut und friedlich», sagte Wegner. «Die Menschen feiern und demonstrieren, genauso soll es sein.» Er hoffe, so Wegner, dass das den ganzen Tag so bleibe. Die Polizei sei aber auch vorbereitet auf mögliche Gewalt. Wo Gewalt geschehe, werde die Polizei «konsequent und robust» einschreiten. 

«Revolutionäre 1. Mai Demonstration» am Abend

Am Abend um 18 Uhr beginnt die traditionelle «Revolutionäre 1. Mai Demonstration» von linken Gruppen durch Kreuzberg und Neukölln. Wegner und Spranger dankten den Einsatzkräften von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten. Allein die Polizei biete 5.800 Kräfte auf, darunter 2.200 aus anderen Bundesländern. Verletzt wurde von ihnen bisher niemand. 

Berlinerinnen und Berliner genießen Sommerwetter

Unabhängig von politischen Botschaften oder Demos strömten bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen Zehntausende, wenn nicht Hunderttausende Berlinerinnen und Berliner in Parks und Freiflächen. Ob nun Treptower Park, Tempelhofer Feld oder dem Görlitzer Park: Überall war es voll. Beispiel «Görli»: Familien trafen sich zum Picknick, Sonnenhungrige genossen das Traumwetter, wieder andere ließen am arbeitsfreien Tag bei einem kühlen Getränk einfach die Seele baumeln.

Auch ohne «MyFest»: Volle Straßen in Kreuzberg

Aber auch anderswo in Kreuzberg war viel los. Obwohl das frühere Straßenfest «MyFest» dort seit Jahren wegen genervter Anwohner nicht mehr stattfindet, feierten am 1. Mai Zehntausende auf den Straßen des linksalternativen Stadtteils. Von den S-Bahn-Haltestellen und umliegenden Stadtteilen strömten die Menschenmassen am Nachmittag Richtung Kreuzberg. Zahlreiche Kneipen und Bars verkauften auf den Gehwegen Bier und andere Getränke. Zum Teil waren Musikanlagen aufgebaut, dort drängten sich die überwiegend jungen Menschen, bereits am Nachmittag wurde getanzt. Manche Straßen waren so voll, dass Autos nicht mehr fahren konnten. Die Polizei hatte an vielen Stellen schwere mobile Poller aufgestellt, um die feiernden Menschen gegen Amok- oder Terrorfahrten zu schützen, wie sie bereits vorher angekündigt hatte. 

«Friedlichste Walpurgisnacht» in der Berliner Geschichte

Bereits in der Nacht zum Mai-Feiertag waren in Berlin Tausende auf Straßen und Plätzen unterwegs, sei es bei Demos oder in Parks. Nach Einschätzung der Polizei sei es die «friedlichste Walpurgisnacht» in der Berliner Geschichte gewesen, sagte Innensenatorin Spranger. In den Parks hätten rund 15.000 Menschen in den Mai hinein gefeiert, darunter 9.000 im Mauerpark. Bei der queer-feministischen Demonstration mit dem Titel «Take Back the Night» von Kreuzberg nach Friedrichshain mit mehr als 3.000 Menschen wurden laut Polizei vereinzelt kleine Gegenstände auf Polizeikräfte geworfen. Auch Pyrotechnik wurde gezündet.

Autor:in: dpa
Veröffentlichung: 1. Mai 2025
Letzte Aktualisierung: 1. Mai 2025

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